Winterstarre / Hibernation

Informationen zur Winterstarre in Kurzform

Zunächst möchten wir dir die wichtigsten Informationen und Tipps zur Winterstarre in Kurzform geben:

  • alle unsere Landschildkröten (sofern sie gesund sind) halten eine ca. 3-4 monatige Winterstarre
  • dabei macht es keinen Unterschied, ob es Schlüpflinge, juvenile oder adulte Schildkröten sind
  • Winterstarre ist Grundvoraussetzung für eine gesunde und widerstandsfähige Griechische Landschildkröte
  • bereits im Sommer sollte eine Kotuntersuchung auf Parasiten durchgeführt werden
  • Vorbereitung auf die Winterstarre beginnt im September/Oktober (Tage werden kürzer und kälter, Nachts sinken die Temperaturen unter 10-15°C)
  • Achtung: da sehr häufig im September schon Temperaturen unter 10-15°C vorkommen, muss jetzt schon zugeheizt werden, damit die Schildkröten nicht zu früh in die Winterstarre fallen
  • bei fehlender/verminderter Strahlungswärme werden die Tiere träge und der Stoffwechsel langsamer
  • die Schildkröten fressen jetzt weniger
  • da Schildkröten wechselwarme Reptilien sind, sinkt mit der Außentemperatur auch ihre Körpertemperatur und sie fallen schließlich in die Winterstarre
  • unsere Tiere sind ganzjährig im Freigehege/Frühbeet
  • mit technischer Unterstützung halten wir die Temperaturen im September und Anfang Oktober noch über 15°C und senken sie dann bis Mitte November auf unter 10°C
  • die Schildkröten vergraben sich nun und die Winterstarre hat begonnen
  • bei einer Überwinterung im Kühlschrank ist jetzt die Zeit gekommen, die Schildkröten umzusetzen
  • Überwinterung im Kühlschrank: Boxen gefüllt mit feuchtem Erde/Laubgemisch aus dem Frühbeet, eine feuchte Laubschicht oben drauf, Temperatur 3-7°C, Erde immer leicht feucht – NICHT nass – halten, Kühlschrank zum Luftaustausch wöchentlich kurz öffnen
  • Überwinterung im Frühbeet/Gewächshaus: die Erde sollte leicht feucht sein und mit einer dicken Schicht Laub bedeckt werden
  • Ende der Winterstarre:
    • bei Kühlschranküberwinterung: Ende Februar, wenn es noch kalt aber relativ frostfrei ist, stellen wir die Boxen ins Frühbeet; darauf achten, dass die Sonne das Frühbeet nicht zu schnell aufheizt
    • die Schildkröten haben jetzt Gelegenheit langsam wach zu werden
    • Mitte März erhöhe ich die Temperatur und steigere die Beleuchtungsintensität, damit auch die letzten Schildkröten ihre Winterstarre beenden

Erste Vorbereitungen im September

Griechische Landschildkröten, die wie unsere im Freigehege gehalten werden, registrieren sehr gut, dass sich die Tageslänge nun verkürzt und die Intensität der Sonne abnimmt. Die Folge ist, dass sie ab September schon etwas träger werden. Das ist ein ganz natürlicher Vorgang und dient der Vorbereitung auf die Winterstarre. In unserem Klima fällt die Durchschnittstemperatur im September aber meist zu schnell im Vergleich zu den natürlichen Habitaten der Landschildkröten.

Noch zu früh für die Winterstarre

Anfang September haben wir oft schon die ersten kalten Nächte mit Temperaturen um die 10°C. Folgen mehrere solcher kalten Nächte aufeinander, besteht die Gefahr, dass unsere Schildkröten sich zu früh auf die Winterstarre einstellen. Der September ist zu früh für die Winterstarre. Das müssen wir verhindern und unseren Schildkröten die Möglichkeit geben, ihre „Betriebstemperatur“ bis ca. Ende Oktober halten zu können. Nur mit einer ausreichenden Körpertemperatur bleiben sie aktiv und fressen weiterhin. Das gilt sowohl für unsere adulten und semiadulten Tiere, als auch für unsere Jungtiere, die im Übrigen auch ab dem ersten Jahr bereits eine ca. 3-4 monatige Winterstarre halten.

Zusätzliche Licht- und Wärmequelle

herkoemmlicher Halogenstrahler

Um den Sommer unserer Schildkröten zu verlängern, haben wir zusätzliche Licht- und Heizquellen in den Frühbeeten installiert. Hierzu eignen sich herkömmliche Halogenstrahler oder diverse Spot-Strahler. Diese kommen bei uns auch bei länger anhaltenden Schlechtwettertagen im Sommer zum Einsatz. Die Spot-Strahler gibt es in verschiedenen Ausführungen und sowohl mit als auch ohne UV-A/UV-B. Details zu den unterschiedlichen Lichtquellen gibt es im Abschnitt Schildkrötengehege.

Exo Terra PT2193 Solar-GLO 160 W
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Hobby 37318 UV-Reptile vital Power, 160 W
Preis: € 40,00 Zum Shop* Preis inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten
Hobby 37316 UV-Reptile vital Desert, 100 W, Silber
Preis: € 46,64 Zum Shop* Preis inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten
Zuletzt aktualisiert am 18. März 2024 um 1:23 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.**
Elstein Keramikstrahler

Für die nötige Wärme sorgen Keramik Infrarot-Wärmestrahler (auch Elstein-Strahler genannt). In Verbindung mit einem Thermotimer (z.B. Lucky Reptile Thermo Control PRO II), der bei Unterschreiten einer einstellbaren Temperatur die Heizstrahler einschaltet, lassen sich so ideale Temperaturbedingungen für die Schildkröten schaffen. Unser Thermotimer ist so eingestellt, dass in den Frühbeeten nachts Temperaturen von mindestens 13-15°C sind. Die künstliche Sonne tagsüber scheint im September noch 8 Stunden täglich. Wird aber dann ab Ende September wöchentlich um 1 Stunde verringert.

Ab ca. Ende Oktober schalten wir dann die zusätzlichen Lichtquellen aus und sorgen nachts dafür, dass die Temperaturen nicht unter 6°C sinken. So können sich die Landschildkröten dann auf die Winterstarre vorbereiten.

Gönne deinen Tieren den Luxus eines warmen Herbstes und einer anschließenden mehrmonatigen Winterruhe, die bei einer artgerechten Haltung der Griechischen Landschildkröten Pflicht ist.

Elstein Dunkelstrahler, 100 Watt
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Trixie 76102 Keramik Infrarot-Wärmestrahler, 100 W, ø 75 x 100 mm
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Hobby 37090 Elstein Wärmestrahler IOT / 90, 150 W
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Zuletzt aktualisiert am 18. März 2024 um 1:22 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.**

Zur Steuerung der Wärmequellen eignen sich Thermotimer. Hier kann man eine Soll-Temperatur einstellen bei deren Unterschreitung die Heizstrahler angeschaltet werden.

Lucky Reptile TC2-PRO Thermo Control Pro II, Thermostat mit Nachtabsenkung für Terrarien
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Eqiva Universal-Thermostat UT300
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TFA Dostmann Thermo-Timer mit Zeitschaltuhr 37.3000
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Trixie 76125 Thermostat/Hygrostat, digital, drei Schaltkreise, 16 × 4 cm
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Oktober – Vorbereitung auf die Winterstarre

Es ist Anfang Oktober und unsere Schildkröten sollten jetzt langsam mit der Vorbereitung auf die Winterstarre beginnen. Die Intensität der Sonne wird immer geringer, die Tage kürzer und die Nachttemperaturen niedriger. Dies haben die Schildkröten bereits im September wahr genommen. Dies ist auch wichtig und entspricht ihren natürlichen Verhaltensweisen. Aber damit sie nicht zu früh in die Winterstarre gehen, haben wir im September bereits mit technischen Hilfsmitteln für einen  warmen und sonnigen Herbst gesorgt und müssen das auch weiterhin machen. Ähnlich wie die Schildkröten ihn in ihren Ursprungshabiten vorfinden würden.

Artgerechte Vorbereitung auf die Winterstarre

Ich lese und höre immer wieder, dass Schildkrötenhalter ihre Tiere in der Übergangszeit in ein Zimmerterrarium setzen. Aber hier ist eine artgerechte Vorbereitung auf die Winterstarre nicht möglich. Auch wenn wir draußen mit technischen Hilfsmitteln für einen sonnigen Herbst sorgen müssen, so sind doch dass Tag/Nacht-Temperaturgefälle und die abnehmenden Sonnenstunden draußen wichtig für die Vorbereitung auf die Winterstarre. Das ist in einem Zimmerterrarium kaum realisierbar. Daher bleiben all unsere Schildkröten im Freigehege mit den beheizten Frühbeeten. Dabei sind selbstverständlich auch unsere jungen Nachzuchten. Es gibt keinen plausiblen Grund, warum die Babys sich nicht draußen auf die Winterstarre vorbereiten sollten. In ihren Habitaten leben sie ja auch draußen unter den gleichen Bedingungen wie die adulten Schildkröten. Auch bei der Dauer der Winterstarre machen wir keine Unterschiede zwischen den Babys, den juvenilen und den adulten Boettgeries. Aber dazu später mehr.

Wie bereits im vorherigen Post geschrieben, reduzieren wir ab ca. Ende September die Beleuchtungsdauer wöchentlich um 1 Stunde. Die Babys und juvenilen Schildkröten lassen wir aus ihren Frühbeeten nun nicht mehr raus, um so sichergehen zu können, dass sie bei zu kalten Temperaturen nicht draußen bleiben und dauerhaft noch recht warme Umgebungstemperaturen haben. Bei den juvenilen Schildkröten können wir immer wieder beobachten, dass sie sich bei kühlen Temperaturen früher vergraben als ihre adulten Artgenossen. Das wollen wir verhindern. Unsere adulten Tiere lassen wir noch durchs Freigehege laufen. Hier ist häufig zu beobachten, dass sie mittags einen kleinen Rundgang durchs Gehege machen und dann aber wieder im Frühbeet unter den Lampen liegen. Sollte abends noch eine Schildkröte draußen sein, so setzen wir sie ins Frühbeet. Im Sommer überlassen wir es den Schildkröten, wo sie schlafen. Aber jetzt in der Vorbereitung auf die Winterstarre sollen die Schildkröten keinen Temperaturen unter ca. 12℃ ausgesetzt sein. Tagsüber sind im Lichtkegel der Lampen ca. 40-45℃. Über einen Thermotimer mit angeschlossenen Keramikheizstrahlern regeln wir die Umgebungstemperaturen in den Frühbeeten und sorgen so für mindestens 12-15℃.
Bei den nun kühler und kürzer werdenden Tagen können wir sehr gut beobachten, dass die Aktivität unserer Schildkröten abnimmt. Auch die Nahrungsaufnahme wird weniger. Bis Ende Oktober bieten wir unseren Schildkröten noch regelmäßig frisches Futter an. Hier bleibt aber meistens was über, obwohl die angebotene Menge im Vergleich zu Frühjahr und Sommer schon reduziert ist.

Unseren Schildkröten steht täglich frisches Wasser zur Verfügung, da eine gute Wasserversorgung wichtig ist für ein gesundes Überstehen der Winterstarre. Während der Winterstarre müssen wir auch für eine gewisse Substratfeuchte sorgen. Dazu aber später mehr. Bei den adulten Tieren können wir sehr gut beobachten, dass sie regelmäßig trinken. Die juvenilen Schildkröten sind auch häufig in den Wasserschalen und nehmen so auch genug Flüssigkeit auf. Von regelmäßigen Bädern vor der Winterstarre haben wir Abstand genommen. Für die adulten Tiere ist das einfach nur Stress, den wir ihnen nicht antun möchten. Aber auch die jungen Tiere werden nicht mehr gebadet. Früher hat man das gemacht, da beim Baden häufig gekotet wird und so eine Darmentleerung erzielt wurde. Heute kann man aber in vielen Fachbeiträgen lesen, dass eine vollständige Darmentleerung zu vermeiden ist, denn damit werden auch wichtige Bakterien ausgeschieden. Diese sind aber Voraussetzung für eine funktionierende Verdauung. Geben wir unseren Tieren die nötige Zeit, um sich auf die Winterstarre vorzubereiten, so sollte es auch hier keine Probleme geben.

Neben der Wasseraufnahme ist es auch wichtig, für eine leichte Substratfeuchte in den Frühbeeten zu sorgen. In den Habitaten unserer Schildkröten ist es im Herbst morgens leicht feucht. Das Substrat in den Frühbeeten aber würde ohne zusätzliche Wassergabe staubtrocken werden. Das gilt es zu vermeiden. Es darf sich aber auch keine Staunässe bilden. Im Übrigen halten wir auch während der Sommermonate das Substrat der juvenilen Tiere leicht feucht.

Ende Oktober / Anfang November werden alle zusätzlichen Lichtquellen ausgeschaltet und die Fütterung eingestellt. Mit Hilfe der Thermotimer sorgen wir dafür, dass die Temperaturen in den Frühbeeten nicht unter 5℃ fallen. Damit haben wir versucht, unseren Schildkröten eine möglichst artgerechte Vorbereitung auf die Winterstarre zu ermöglichen. Unsere adulten Tiere kommen nun auch nicht mehr aus ihren Frühbeeten. Innerhalb weniger Tage sind dann i.R. alle Schildkröten vergraben. Wir geben ihnen jetzt noch ca. 2 Wochen, in denen sie ihre Winterstarre beginnen. Danach überführen wir alle Schildkröten in den Kühlschrank oder belassen Sie in der Überwinterungsgrube.

Buchempfehlung zur Winterstarre

Zuletzt aktualisiert am 18. März 2024 um 1:22 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.**

Wer sich noch detaillierter mit dem Thema Winterstarre beschäftigen möchte, dem empfehle ich das Buch von Thorsten Geier: „Winterstarre bei Europäischen Landschildkröten: Naturnahe Vorbereitung und erfolgreiche Überwinterung“. In unserer Buchempfehlung Winterstarre gibt weitere Infos zum Inhalt des Buches.

Winterstarre im Gehege

Informationen folgen …

Winterstarre im Kühlschrank

Anfang November schalten wir alle zusätzlichen Lichtquellen in den Frühbeeten aus und treffen die letzten Vorbereitungen für die bevorstehende Winterstarre im Kühlschrank.

Die Schildkröten vergraben sich im Frühbeet

Mit Hilfe von Thermotimern und Keramikheizstrahlern sorgen wir für eine Lufttemperatur von mindestens 5℃ im Frühbeet. Die Erde in den Frühbeeten ist normale, ungedüngte Gartenerde vermischt mit ein wenig ungedüngter Anzuchterde. Während der Sommermonate halten wir nur die Erde unserer juvenilen Schildkröten feucht. Im Herbst sind alle Frühbeete leicht feucht, nicht nass. Für eine selbstständige Regulierung des Feuchtigkeitshaushalts unserer Schildkröten und ein gesundes Überstehen der Winterstarre ist dies sehr wichtig. Ist die Erde zu trocken, können sich die Atemwege der Schildkröten zusetzen und es besteht die Gefahr eines zu hohen Gewichtsverlusts während der Winterstarre. In verschiedenen Büchern kann man lesen, dass ein Gewichtsverlust von bis zu 5% vertretbar ist. Unsere Schildkröten haben in den letzten Jahren selten nennenswert an Gewicht verloren. Dazu gleich aber mehr. Die Erde aus den Frühbeeten nehmen wir auch für die Überwinterungskisten.

Überwinterungskisten befüllen

Griechische Landschildkröten Nachzuchten in der ÜberwinterungskisteInnerhalb weniger Tage sind i.R. alle Schildkröten vergraben. Wir geben ihnen jetzt noch ca. 2 Wochen, um sich an die kühlen Temperaturen zu gewöhnen. Mitte November füllen wir die Überwinterungskisten mit der Erde und setzen die Schildkröten hinein. Die ein oder andere unserer Schildkröten haben wir schon mal etwas länger in den Frühbeeten suchen müssen, da sie sich teilweise doch mehr als 3-5 cm tief eingraben. Haben wir alle Schildkröten gefunden, füllen wir die Überwinterungskisten zusätzlich noch mit Laub aus unserem Garten. Das dient nachher hervorragend als Feuchtigkeitsspeicher und um das Wasser langsam an die darunter befindliche Erde abgeben zu können. Welches Laub hierzu besser geeignet ist, können wir nicht sagen, da wir keine Vergleiche haben. Wir achten immer darauf, dass es trocken und nicht schimmelig ist. In unserem Garten haben wir Ahorn- und Buchenlaub zur Verfügung stehen.

Griechische Landschildkröte in Überwinterungskiste
mit Erde und Laub befüllte Überwinterungskisten

Winterstarre im Kühlschrank

Winterstarre unserer Schildkröten  im KühlschrankDie so gefüllten Kisten kommen nun in den Kühlschrank. Dazu haben wir einen extra Kühlschrank, der im Winter nur für die Winterstarre unserer Schildkröten genutzt wird. Die Temperatur im Inneren liegt bei ca. 5-7℃. Das sollte 2-3 Wochen vorher in einem Probelauf getestet werden. Eine konstante Temperatur um die 6℃ ist wichtig für eine gute Winterstarre. Steigt die Temperatur zu stark, besteht die Gefahr, dass der Stoffwechsel der Schildkröten wieder aktiver wird und das für die Schildkröten auf ein Ende der Winterstarre hindeutet. Ebenso dürfen aber auch keine Minusgrade im Kühlschrank auftreten, da dies zu Erfrierungen und dem Tod führen könnte. Hierzu können wir aber nichts genaueres sagen, da uns hier glücklicherweise die Erfahrungswerte fehlen. Es sollte kein zu alter Kühlschrank sein, da die meistens sehr laut sind und unruhig sind. Die Vibrationen wenn das Kühlgerät anspringt, sind wahrscheinlich nicht angenehm für die Schildkröten und sollten wir vermeiden. Sind wir sicher, dass der Kühlschrank geeignet ist, kommen die Schildkröten hinein. Wir stellen die Kisten auf die Ablageböden. So bleibt etwas Luft zwischen den einzelnen Kisten und die Schildkröten können ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden. Dazu öffnen wir 1-2 mal wöchentlich für ca. 1 Minute die Kühlschranktür. Um ein dabei ständiges Angehen der Beleuchtung zu verhindern, haben wir den Kontaktschalter zugeklebt. Das Laub und die Erde in den Überwinterungskisten halten wir leicht feucht.

4 Monate Winterstarre der Landschildkröten

Jetzt heißt es ca. 4 Monate warten und darauf vertrauen, dass die Natur weiß, was sie macht. Während der Winterstarre können wir uns eventuellen Ausbesserungsarbeiten oder Verbesserungen am Gehege widmen.

Das Ende der Winterstarre

Unsere Griechischen Landschildkröten halten nun seit ca. 3-4 Monaten ihre Winterstarre. Anfang März ist es nun an der Zeit, dass Ende der Winterstarre und den Beginn der aktiven Zeit einzuleiten.

Winterstarre im Kühlschrank

Winterstarre unserer Schildkröten im KühlschrankWie bereits mehrfach geschrieben, haben wir viele Jahre die Überwinterung unserer Landschildkröten im Kühlschrank bevorzugt.  Ein Vorteil dieser Methode ist u.a., dass die Temperatur perfekt und gleichmäßig einstellbar ist. Das bedeutet aber auch, dass die Schildkröten im Kühlschrank nichts von den im Frühjahr steigenden Temperaturen mitbekommen und vermutlich zu lange in Winterstarre bleiben. Neben den steigenden Temperaturen spielt auch noch der angeborene Instinkt eine wesentliche Rolle, wenn es darum geht, die Winterstarre zu beenden. Wie lange eine Schildkröte im Kühlschrank bei gleichbleibenden Temperaturen starren würde bzw. könnte, wissen wir nicht. Möchten wir aber auch nicht wissen! Wir sind jedoch fest der Überzeugung, dass die Temperatur beim Beenden der Winterstarre die große Rolle spielt. Also müssen wir bei der Kühlschranküberwinterung den Zeitpunkt mitbestimmen, wann das Ende der Winterstarre sein soll.

Hierzu reicht es aber nicht aus, den Kühlschrank einfach auszumachen. Steht der Kühlschrank im Haus, würde die Temperatur viel zu schnell ansteigen, was gesundheitliche Risiken für Schildkröten birgt.

Aufwachen im Frühbeet

Um unseren Griechischen Landschildkröten die Gelegenheit zu geben, sich langsam an die steigenden Temperaturen zu gewöhnen und sich auf das Ende der Winterstarre einzustellen, setzen wir alle Schildkröten Ende Februar vom Kühlschrank wieder ins Frühbeet. Zu Beginn der Winterstarre im November hatten sich alle Tiere in den Frühbeeten vergraben. Dort wurden sie von uns ausgegraben und in Überwinterungskisten in den Kühlschrank gestellt. Zum Ende der Winterstarre machen wir das jetzt wieder rückgängig. Bereits vor ein paar Tagen haben wir die Frühbeete gesäubert, vorbereitet und die Elektrik getestet. Unsere Boettgeries holen wir aus den Überwinterungskisten heraus, setzen sie in die Frühbeete und bedecken sie wieder leicht mit Erde. So sind sie nicht direkt den Temperaturschwankungen durch die Sonnenstrahlen ausgesetzt. Unter dem Plexiglas kann es auch im März bei entsprechender Sonneneinstrahlung schnell warm werden. Die Erde wird sich nun in den nächsten Tage mit zunehmender Sonne langsam erwärmen und die ersten Schildkröten werden sich ausbuddeln.

Da die Sonne im März bei uns noch nicht dauerhaft so intensiv ist und nachts die Temperaturen doch noch stark zurückgehen, nutzen wir zusätzlich Elstein-Strahler, um die Temperatur im Frühbeet schrittweise zu erhöhen. Ziel ist es, dass alle Schildkröten nach maximal 4 1/2 Monaten die Winterstarre beendet haben. Neben unseren adulten Tieren halten übrigens auch alle unsere Nachzuchten eine ebenso lange Winterstarre. In freier Natur können die jungen Schildkröten auch nicht früher ihre Winterstarre beenden, sondern sie sind den gleichen klimatischen Bedingungen ausgesetzt wie die Großen.

Jetzt heißt es aber zuerst, sich noch ein bisschen zu gedulden und den Schildkröten die Möglichkeit geben, langsam aus der Winterstarre aufzuwachen. Wir freuen uns schon jetzt wieder auf unsere Boettgeri-Truppe.

Die ersten Schildkröten kommen aus der Erde

Die sonnigen Tage im März und die zusätzliche Wärmequelle haben die Erde in den Frühbeeten nun leicht erwärmt. Die ersten Schildkröten haben das registriert und die Winterstarre beendet. Sie kommen nun so langsam aus der Erde.

Noch sind alle Schildkröten sehr träge. Sie brauchen immer ein paar Tage, um wieder in Fahrt zu kommen. Vereinzelt haben sie schon gefressen oder die Wasserschale aufgesucht. Wir geben ihnen jetzt noch ca. 1 Woche. Dann werden wir die Jungtiere kurz baden, um so sichergehen zu können, dass auch alle mal getrunken haben. Anschließend sind unsere Griechen meistens alle aktiv und fressen jetzt auch wieder regelmäßig.