Schildkrötengehege für Griechische Landschildkröten

Eine artgerechte Haltung der Griechischen Landschildkröte ist nur in einem gut strukturierten Schildkrötengehege möglich. Hier erhälst du Tipps und Informationen, wie du das bei dir umsetzen kannst. Anhand unserer Schildkrötengehege und unserer langjährigen Erfahrung zeigen wir dir, auf was du achten musst.

Schildkrötengehege mit Pflanzen, Verstecken und Wasserstelle

Gehege für Griechische Landschildkröten

Das Wichtigste auf einen Blick

Bevor wir in die Details eintauchen, hier die wichtigsten Informationen für ein artgerechtes Schildkrötengehege im Überblick:

  • Standort: Der sonnigste Platz im Garten ist ideal – besonders wichtig ist die Morgen- und Mittagssonne
  • Struktur: Ein abwechslungsreiches Gehege mit Hügeln, Steinen, Pflanzen und verschiedenen Schattenzonen
  • Schutz: Beheizbares Frühbeet oder Gewächshaus für die Übergangszeit und kühlere Tage
  • Gehegegröße für Jungtiere (bis ca. 200 g) max. 2 – 4 m², damit sie nicht „verloren“ gehen
  • Vogelschutz: Jungtiergehege mit Netz oder Drahtgeflecht abdecken
  • Bodengrund im Frühbeet: Lockere, ungedüngte Gartenerde (mit ein wenig Sand vermischt bleibt sie locker); sehr gut eignet sich hier auch Maulwurfserde
  • Bodengrund im Gehege: Kombination aus steinigem und erdigem Boden
  • Klimazonen: Verschiedene Bereiche für Sonne/Schatten und trocken/feucht mit vielen Versteckmöglichkeiten
  • Feuchtigkeit: Feuchte Bereiche sind wichtig. Zu trockene Haltung kann neben falscher Ernährung zu Höckerbildung führen.
  • Versteckmöglichkeiten: Sphagnum-Moos oder feuchtes Stroh (besonders für Jungtiere), Korkrinden, Wurzeln oder halbierte Blumentöpfe -> je enger und dunkler, umso beliebter
  • Technische Ausstattung des Frühbeets: Spotstrahler, Elsteinstrahler, UV-Lampen für zusätzliche UV-B-Versorgung

Natürliche Lebensräume als Vorbild nehmen

Für die artgerechte Haltung der Griechischen Landschildkröte ist ein gut strukturiertes Gehege im Garten mit Frühbeet und/oder Gewächshaus unerlässlich. Die Natur liefert uns dabei die besten Vorlagen – je näher wir den natürlichen Lebensbedingungen kommen, desto gesünder entwickeln sich unsere Schützlinge.

Du fragst dich vielleicht, warum der einfache Rasen im Garten nicht ausreicht? Die Antwort ist einfach: Die natürlichen Lebensräume der Griechischen Landschildkröten unterscheiden sich erheblich von unseren gepflegten Gärten. Diese Schildkröten sind an karge, steinige Landschaften mit mediterraner Vegetation angepasst – und genau diese Bedingungen müssen wir nachahmen.

Je mehr du die Haltung an die natürlichen Gegebenheiten anpasst, desto gesünder entwickeln sich deine Tiere und desto mehr Freude wirst du an ihnen haben.

Unser mitteleuropäisches Klima unterscheidet sich von den mediterranen Bedingungen, unter denen Griechische Landschildkröten natürlicherweise leben. Diese Herausforderung müssen wir durch eine durchdachte Gehegegestaltung ausgleichen. Die gute Nachricht: Ein mediterranes Schildkrötengehege ist nicht nur artgerecht, sondern auch eine optische Bereicherung für deinen Garten!

Die früher übliche Rasenhaltung ist für Landschildkröten völlig ungeeignet – und wir erklären dir gleich, warum.

Klimabedingungen im Habitat verstehen

Die bei uns verbreitete Unterart Testudo hermanni boettgeri (östliche Unterart) stammt ursprünglich aus dem östlichen Mittelmeerraum bis zum Schwarzen Meer. Dazu gehören Länder wie Albanien, Montenegro, Kosovo, Mazedonien, Bulgarien und Griechenland. Diese Regionen zeichnen sich durch:

  • Höhere Temperaturen als in Mitteleuropa
  • Mehr Sonnenstunden pro Jahr
  • Trockenere Luftfeuchtigkeit
  • Kalkhaltige, gut drainierte Böden
  • Mediterrane Vegetation mit vielen Kräutern und Sträuchern
  • Gleichzeitig aber auch Zonen mit höherer Luftfeuchtigkeit, z.B. unter Sträuchern oder in Felsspalten

Diese natürlichen Bedingungen sollten wir in unserem Schildkrötengehege bestmöglich nachahmen. Diese Bedingungen bedeuten, dass es zwar trockene, warme Sonnenplätze gibt, unsere Schildkröten aber gleichzeitig auch Zonen mit höherer Luftfeuchte (z. B. Verstecke mit feuchtem Substrat) aufsuchen können.

Häufiger Anfängerfehler: Viele Neueinsteiger unterschätzen die Bedeutung von Feuchtbereichen im Gehege. Zu trockenes Substrat kann neben falscher Ernährung und Wassermangel eine Hauptursache für die Höckerbildung sein!

Das artgerechte Schildkrötengehege

Schildkrötengehege mit Frühbeet für Jungtiere der Griechischen Landschidlkröten

Standort und Größe

Die wichtigste Regel für die Lage des Schildkrötengeheges ist simpel: Der sonnigste Platz im Garten ist der Beste für ein artgerechtes Gehege.

Sonnige Lage – für eine gesunde Entwicklung

Beobachte den täglichen Sonnenverlauf in deinem Garten und wähle den Platz mit der meisten Morgen- und Mittagssonne. Besonders die Morgenstunden sind wichtig, damit deine Schildkröten sich aufwärmen und aktiv werden können. Sie bevorzugen leicht zur Sonne geneigte Plätze – wir haben in unserem Gehege mehrere dunkle Steine und Schieferplatten integriert, die morgens für das „Sonnenband“ genutzt werden.

Dunkle Steine oder Schieferplatten speichern die Wärme und bieten ideale Plätze zum Aufwärmen – sie sollten in keinem Gehege fehlen!

Landschildkröten in der Sonne

Wie viel Platz brauchen Schildkröten?

Bei der Gehegegröße gilt grundsätzlich: Je größer, desto besser für eine artgerechte Landschildkröten Haltung.

Wir möchten bewusst keine Mindestgröße nennen, da dies zu Missverständnissen führen kann. Entscheidend ist nicht nur die reine Fläche, sondern vor allem die strukturelle Qualität des Geheges. Ein gut strukturiertes Gehege mit vielen Versteck- und Klettermöglichkeiten, verschiedenen Pflanzen und Hügeln kann auch bei moderater Größe ein hervorragendes Zuhause bieten.

Unser Gehege hat etwa 40 m² und beherbergt 9 adulte Griechische Landschildkröten – mehr würden wir hier nicht halten. Trotz dieser Größe müssen wir regelmäßig zufüttern, da die Wildkräuter im Gehege schnell abgeweidet werden. Möchtest du, dass sich deine Schildkröten vollständig selbst ernähren können, benötigst du ein deutlich größeres Areal.

Lieber ein kleineres, aber perfekt strukturiertes Gehege als eine große, aber monotone Fläche. Die Qualität der Einrichtung ist entscheidender als die reine Größe!

Schildkröten benötigen ein abwechslungsreiches Gehege

Frühbeet und Gewächshaus – Wärme für kühle Tage

Nach der Wahl des idealen Standorts kommen wir zu einem der wichtigsten Elemente: dem Schildkrötenhaus. Da das Klima in den natürlichen Lebensräumen der Schildkröten meist wärmer ist als bei uns und auch die Sonnenstunden zahlreicher sind, müssen wir für zusätzliche Wärme- und Lichtquellen sorgen. Hierfür eignen sich besonders Gewächshäuser oder Frühbeete

Die Entscheidung zwischen beiden Optionen ist vor allem eine Frage des verfügbaren Platzes und deiner persönlichen Vorlieben. Mit der richtigen Ausstattung bieten beide Varianten ideale Bedingungen für deine Schildkröten.

Das selbstgebaute Frühbeet – individuell anpassbar

Wir haben uns für ein selbstgebautes Frühbeet entschieden, das optimal auf die Bedürfnisse unserer Schildkröten zugeschnitten ist. Der ideale Standort liegt in der Morgensonne, damit die Tiere sich frühzeitig aufwärmen können.

Bauliche Tipps: Bei einem Eigenbau kannst du die Größe, Form und Ausstattung genau an deine Vorstellungen und die Bedürfnisse deiner Tiere anpassen. Achte besonders auf eine gute Isolierung und wenn möglich UV-durchlässige Materialien für die Abdeckung. Mehr Details zum Bau eines optimalen Frühbeets findest du demnächst hier.

Gehege mit Frühbeet und vielen Pflanzen

Fertige Schildkröten-Frühbeete – die einfache Alternative

Wer sich den Bau eines eigenen Frühbeetes handwerklich nicht zutraut, findet im Handel mittlerweile speziell für Schildkröten hergestellte Frühbeete. Beim Kauf solltest du unbedingt darauf achten, dass das verwendete Plexiglas UV-durchlässig ist.

Materialempfehlung: Besonders gut eignen sich die transparenten, UV-durchlässigen und isolierenden „ALLTOP“-Stegdoppelplatten. Mit diesen schaffst du ein warmes Klima, das dem natürlichen Lebensraum deiner Schildkröten nahekommt.

Ein großer Vorteil von UV-durchlässigen Platten: Deine Schildkröten erhalten auch im Frühbeet die für sie lebenswichtige UV-Strahlung, die für einen gesunden Stoffwechsel und die Vitamin-D3-Synthese unverzichtbar ist.

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Wie auf den Bildern zu sehen ist, haben beide Frühbeete bereits ein Tür eingebaut. Das ist eigentlich nicht nötig, da man zur ordentlichen Verankerung des Frühbeetes einen Sockel setzen muss. Diesen könntest du etwas höher machen und vorne eine kleine Öffnung lassen. Schon hast du einen super Ein-/Ausgang für deine Schildkröten. Hinzu kommt, dass die eingebaute Tür in den Beckmann-Frühbeeten recht groß ist und zur Seite aufgeklappt wird. Durch die große Öffnung geht doch recht viel Wärme verloren und über den Gehegeboden lässt sich eine solche Tür schlecht öffnen. Besser wäre da der Einsatz einer selbstgebauten „Falltür“. Links und rechts zwei U-Profile am Eingang befestigen und dazwischen die Türe einschieben. Fertig ist die selbstgebaute Tür!

Die richtige Gehegebegrenzung – sicher und ansprechend

Bei der Wahl der Gehegebegrenzung hast du viele Möglichkeiten und kannst die für dich schönste, günstigste oder praktischste Variante auswählen. Wichtig ist nur, dass die Schildkröten die Begrenzung nicht überklettern können. Für erwachsene Griechische Landschildkröten sollte die Mindesthöhe daher ca. 20-25 cm betragen.

Bedenke: Landschildkröten sind ausdauernde Kletterer und versuchen immer wieder, die Begrenzung zu überwinden. Deswegen sind glatte Materialien, an denen sie abrutschen, von Vorteil. Besonders in den Ecken musst du darauf achten, dass diese nicht zum Klettern genutzt werden können.

Natursteinmauer  – natürlich und dekorativ

Wir haben uns für eine Natursteinmauer aus Bruchsteinen entschieden, da diese sich harmonisch in den Garten einfügt. Die Steine so zu stapeln, dass sie eine stabile Mauer ergeben, war zwar etwas anspruchsvoll, aber das Ergebnis lohnt sich. Zur Stabilisierung haben wir viele Lücken mit Steingewächsen bepflanzt.

Durch die Verwendung von Bruchsteinen hat die Mauer im oberen Bereich einen mehr oder weniger großen Vorsprung, der von unseren Tieren nicht überwunden werden kann. So schaffen wir auch mit einer relativ niedrigen Mauer eine sichere Gehegebegrenzung.

Eine besonders ästhetische Variante ist eine niedrige Natursteinmauer in Kombination mit einem Graben. Dabei wird das Gehege etwas tiefer angelegt als der übrige Garten und zusätzlich mit einem umlaufenden Graben versehen. Der Vorteil: Die Mauer muss nicht so wuchtig sein, und das Gehege wirkt natürlicher.

Gabionenwand – multifunktional und modern

Ein Teil unseres Geheges haben wir mit einer Gabionenwand begrenzt. Diese sieht nicht nur ansprechend aus, sondern bietet uns auch einen perfekten Sitzplatz, von dem aus wir unsere Schildkröten beobachten können. Die mit Natursteinen gefüllten Drahtkörbe sind langlebig, stabil und passen optisch gut zu einem mediterranen Gehegekonzept.

Achtung: Die Gabionenwand lädt zum Klettern ein. Daher haben wir im unteren Bereich eine dünne Plexiglasscheibe angebracht. Die ist unauffällig und zu glatt, um daran hochklettern zu können.

Weitere Begrenzungsmöglichkeiten

Ebenso gut eignen sich aber auch Pflanzsteine oder Palisaden als Einfriedung. Eine Begrenzung aus Holz ist sicherlich auch machbar, allerdings besteht hier die Gefahr, dass das Holz schnell verrottet und ausgetauscht werden muss.

Um die Begrenzung natürlicher wirken zu lassen und damit sie von den Schildkröten nicht direkt als solche wahrgenommen wird, sollte die Abgrenzung nicht gerade sein und immer wieder von Pflanzen, Steinen oder Wurzeln unterbrochen sein. Achte hierbei aber bitte darauf, dass diese Unterbrechungen nicht als Kletterhilfe benutzt werden können.

Der richtige Bodengrund für das Schildkrötengehege

Der Boden des Schildkrötengeheges sollte sich auch weitestgehend an den natürlichen Lebensräumen orientieren. Damit ist direkt klar, dass der Anteil an Rasenfläche im Gehege möglichst gering sein sollte.

Der ideale Bodengrund besteht aus ungedüngter Gartenerde, die mit Kalksteinsplit gemischt wird. Variiere dabei die Anteile: In manchen Gehegeteilen kann der Steinanteil höher sein, während in anderen Bereichen auch mal reine Gartenerde sinnvoll ist.

Warum kalkhaltiger, steiniger Boden so wichtig ist

Testudo hermanni boettgeri lebt hauptsächlich auf kalkhaltigen, kargen und steinigen Böden, die auch nach Regengüssen schnell wieder trocknen. Zudem ist der steinige Boden ein hervorragender Wärmespeicher – ein echter Vorteil für die wechselwarmen Tiere!

Für ein artgerechtes Schildkrötengehege sollte der Bodengrund aus einer Mischung bestehen:

  • Ungedüngte Gartenerde
  • Kalksteinsplit in unterschiedlichen Anteilen
  • Teilweise reine Erdenbereiche
  • Steinige Flächen
  • Strukturierung durch Hügel, Wurzeln und Pflanzen

Die richtige Balance ist wichtig: Einerseits brauchen europäische Landschildkröten einen trockenen, warmen Boden. Andererseits ist für ein gesundes Panzerwachstum auch eine gewisse Feuchtigkeit notwendig. Ein kompletter Verzicht auf Rasen ist nicht notwendig. Ein gut durchdachter Mix ist das Richtige.

Mutterboden, Maulswurferde, „Schildkrötenerde“

Wenn du nicht genug eigene Gartenerde zur Verfügung hast, kannst du auf folgende Alternativen zurückgreifen:

  • Maulwurfserde: Natürlich und locker
  • Spezielle Schildkrötenerde: Einige Hersteller bieten ein spezielles Schildkrötensubstrat an, das 100% natürlich und düngerfrei ist. Es eignet sich besonders gut für das Frühbeet und zum punktuellen Auffüllen im Gehege. Wir nutzen es nicht pur, sondern vermengen es mit der Gartenerde.
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Gehegepflanzen für Nahrung und Schutz

Ein naturnahes Schildkrötengehege braucht die richtige Bepflanzung. Neben geeigneten Futterpflanzen gehören mediterrane Sträucher und klein bleibende, möglichst buschig wachsende Pflanzen in das Gehege. Sie bieten deinen Schildkröten Schatten und Rückzugsmöglichkeiten vor Artgenossen. Bei der Auswahl gibt es kaum Einschränkungen.

Besonders gut eignen sich Pflanzen, die auch im natürlichen Lebensraum vorkommen, wie:

  • Rosmarin
  • Thymian
  • Lavendel
  • Taglilien
  • Hibiskus

Unser Geheimtipp: Obwohl er keine typisch mediterrane Pflanze ist, hat sich der Frauenmantel in unserem Gehege bewährt. Er wächst bei uns hervorragend und wird von den Schildkröten sehr gerne als Versteck genutzt.

Buschig wachsende Pflanzen erfüllen mehrere wichtige Funktionen im Gehege:

  • Sie bieten Schatten an heißen Tagen
  • Sie dienen als Versteckmöglichkeit
  • Sie sorgen für Sichtschutz zwischen den Tieren
  • Manche können als Nahrungsquelle dienen

Wichtig: Einige Pflanzen sind giftig und sollten nicht eingepflanzt werden. Dazu zählen z.B. Buchsbaum, Eibe, Efeu, Engelstrompete, Fingerhut, Herbstzeitlose, Oleander, Rhododendron, Thuja und Tollkirsche.

Sonstige Gehegeaustattung

Neben Steinen und buschig wachsenden Pflanzen solltest du auch Baumstämme und Wurzeln ins Gehege integrieren, um so ein möglichst abwechslungsreiches Gehege mit natürlichen Barrieren zu schaffen. Ein Sichtschutz ist sehr wichtig, damit sich die Tiere auch mal aus dem Weg gehen können. Aus Sicht der Schildkröten sollte das Gehege unübersichtlich und wild sein. Steine und Wurzeln werden zudem von unseren Boettgeries sehr gerne zum Klettern benutzt.

Wasserstelle

Schildkrötengehege mit Wasserstelle

Eine Wasserstelle darf auf keinen Fall fehlen, damit die Landschildkröten jederzeit Wasser aufnehmen können. Unsere jüngeren Tiere nutzen die Wasserschale auch gerne mal für ein ausgiebiges Bad. Bei den älteren Tieren sieht man das eher selten. Aber hier können wir regelmäßig beobachten, wie sie ihren Kopf für mehrere Sekunden unter Wasser tauchen und mehrere Schlücke Wasser zu sich nehmen. Die aus Gartencentern bekannten Tonuntersetzer haben sich hier als besonders gut erwiesen.

Natürliche Futtersuche statt fester Futterstelle

In freier Wildbahn fressen Griechische Landschildkröten nicht an einer festen Futterstelle, sondern suchen sich ihre Nahrung während ausgedehnter Wanderungen. Dieses Verhalten solltest du in deinem Gehege nachahmen.

Verteile das angebotene Futter willkürlich im Gehege, damit deine Schildkröten auf Futtersuche gehen müssen. Das fördert die Bewegung und kann helfen, ein zu schnelles Wachstum mit unerwünschter Höckerbildung zu vermeiden.

Natürlich gibt es Ausnahmen: An verregneten Tagen, wenn sich deine Schildkröten hauptsächlich im Frühbeet oder Schildkrötenhaus aufhalten, kannst du das Futter auch dort anbieten. Gleiches gilt für AGROBS-Heupellets oder andere Heufuttermittel, die in Tonuntersetzern angeboten werden sollten – achte aber darauf, die Futterschalen regelmäßig an anderen Orten zu platzieren.

Legehügel / Eiablageplatz – unverzichtbar für Weibchen

Hältst du ein adultes Weibchen, sollte mindestens ein nach Süden ausgerichteter Legehügel im Gehege vorhanden sein. Dieser sollte eine leichte Steigung haben und mit einem lockeren Erde-Sand-Gemisch gefüllt sein. Dieses Substrat darf nicht zu hart werden, sollte aber beim Graben der Eiablagegrube auch nicht ständig zusammenfallen. Unsere Hügel sind nur rundherum ein wenig zum Sichtschutz bepflanzt.

Eine Sammlung vieler Gehegefotos gibt es auf den Seiten von Landschildkröten im Hunsrück.

Literaturempfehlungen zur Gehegegestaltung

Für weitere Anregungen zum Bau eines perfekten Schildkrötengeheges empfehlen wir dir das Buch „Landschildkröten-Freilandanlagen: Naturnahe Lebensräume im heimischen Garten“ von Ricarda Schramm. Im Buch findest du viele Beispiele und gute Tipps für ein artgerechtes Gehege.

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Wer sich noch intensiver mit dem natürlichen Lebensraum der Europäischen Landschildkröten beschäftigen möchte, dem empfehlen wir das Buch „Europäische Schildkröten: Lebensraum und Lebensweise“ von Wolfgang Wegehaupt.

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Das Gehege aus Schildkrötensicht

Wie sieht eigentlich ein artgerechtes Gehege aus der Perspektive unserer Schildkröten aus? Diese Bilder geben dir einen Eindruck, was deine Tiere in einem gut strukturierten Gehege erleben:

Schildkrötengehege aus der Bodenperspektive

Aus Schildkrötenperspektive wirkt das Gehege viel größer und bietet zahlreiche Entdeckungsmöglichkeiten – wichtig für die artgerechte Landschildkröten Haltung.

Pflanzen und Steine schaffen eine abwechslungsreiche Umgebung, die zum Erkunden einlädt.

Schildkrötengehege aus der Bodenperspektive

Sonnige Plätze zum Aufwärmen sind lebenswichtig für die wechselwarmen Reptilien.

Versteck- und Klettermöglichkeiten fördern das natürliche Verhalten und bieten Schutz.

Eine Wasserstelle im Schildkrötengehege

Die Wasserschale sollte immer mit frischem Wasser gefüllt sein.

Steinige Wege und raue Strukturen sorgen für natürliche Krallenabnutzung und bieten interessante Klettermöglichkeiten.

Die Welt aus Schildkrötensicht: niedrig, vielfältig und voller spannender Details – das Ziel jeder artgerechten Landschildkröten Haltung.

Begib dich gelegentlich auf Augenhöhe deiner Schildkröten und betrachte das Gehege aus ihrer Perspektive – so erkennst du am besten, ob dein Gehege ausreichend strukturiert ist und genügend Verstecke bietet.

Häufige Fehler und Missverständnisse

Typische Anfängerfehler vermeiden

  • Zu wenig Sonne: Unterschätze nicht den Bedarf an natürlichem Sonnenlicht – wähle wirklich den sonnigsten Platz im Garten
  • Zu monotones Gehege: Eine reine Rasenfläche entspricht nicht den natürlichen Lebensraumanforderungen
  • Falsche Ernährung: Eine ausgewogene, abwechslungsreiche und naturnahe Ernährung ist entscheidend
  • Mangelnde Feuchtigkeit: Zu trockene Haltung kann zu Höckerbildung und Panzerdeformationen führen
  • Zu kleines Gehege: Unterschätze nicht den Platzbedarf adulter Tiere

Warum Terrarienhaltung keine Option ist

Zum Abschluss möchten wir nachdrücklich betonen: Die Haltung der Griechischen Landschildkröte im Terrarium ist absolut ungeeignet und nicht artgerecht!

In einem Terrarium ist es praktisch unmöglich, das natürliche Klima und die Bedingungen des Mittelmeerraums angemessen nachzuahmen. Anfangs mag es nicht auffallen – die Schildkröten wirken aktiv und munter. Doch langfristig können sich schwerwiegende gesundheitliche Schäden entwickeln.

Zwei zentrale Argumente gegen die Terrarienhaltung:

  • Mangelnde Klimakontrolle: Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen, unzureichende UV-Versorgung und fehlende Tag-Nacht-Rhythmen können zu Panzer- und Stoffwechselerkrankungen führen.
  • Zu wenig Platz: Selbst wenn Nachzuchten anfangs noch klein sind – Landschildkröten haben einen ausgeprägten Bewegungsdrang. Spätestens mit 4-5 Jahren sind sie so groß, dass ein Terrarium schlichtweg Tierquälerei darstellt.

Eindringlicher Rat: Lass dich nicht von der anfänglichen Größe der Jungtiere täuschen! Griechische Landschildkröten können je nach Unterart 25-30 cm groß werden und mehrere Jahrzehnte leben. Sie brauchen ein artgerechtes Außengehege mit Frühbeet oder Gewächshaus. Wenn du nicht die Möglichkeit hast, ein Freilandgehege mit Frühbeet oder Gewächshaus einzurichten, solltest du von der Anschaffung einer Griechischen Landschildkröte absehen.

Unterseiten zum Thema Schildkrötengehege

Für noch detailliertere Informationen zu speziellen Aspekten der Gehegegestaltung besuche auch unsere Unterseiten:

  • Frühbeet, Gewächshaus oder Schildkrötenhaus fürs Gehege – Wärmeoasen für kühle Tage
  • Technik im Schildkrötenhaus – Die richtige Ausstattung für optimales Klima
  • Automatische Licht- und Temperatursteuerung – Moderne Hilfen für die Klimaregulation
  • Pflegearbeiten im Gehege – Von täglicher Pflege bis zu saisonalen Aufgaben